Gustorfer und Gindorfer Holocaustopfer

Zahlreiche Gustorfer und Gindorfer Juden sind im Holocaust ermordet worden. Dabei war sich das Ortsnetzwerk auch nach Rücksprache mit dem jüdischen Landesverband sehr schnell einig, aus Respekt vor den Familien den Familienzusammenhalt zu bewahren.

Demgemäß finden sich auf den Namensplatten mit Geburts- und Sterbedatuen die 43 bisher bekannten Gustofer und Gindorfer Opfer. Um den familiären Ursprung zu bewahren, sind auch bei den Frauen die Geburtsnamen und dann erst der angenommene Name des Ehemannes verzeichnet. Außerdem finden sich die Namen weiterer 46 Angehörige - Ehepartner, Kinder und Enkel - ohne weitere Daten, da diese möglicherweise nur kurze Zeit oder gar nicht in Gustorf und Gindorf gelebt haben, aber ihre familiären Wurzeln (meist der Mutter) hier hatten. Insoweit findet man für diese Angehörige oftmals auch Stolpersteine, Gedenksteine oder ähnliches in anderen Städten.

Das Mahnmal versteht sich auch als Ergänzung und Komplettierung der Stolpersteine, die bereits für die Gustorfer Juden - die beiden Familien Löwenthal und Gordon - verlegt worden sind und für die Gindorfer Juden noch ausstehen.

Die Recherche der  Familien und deren Angehöriger war nicht immer einfach und kann von daher auch nicht als abschließend angesehen werden.

Folgende Institutionen sind insbesondere bei der Findung der Daten involviert gewesen:

  • Bundesarchiv Koblenz, das eine Liste der deutschen Holocaustopfer führt;
  • Stadtarchiv Grevenbroich, in dem die Geburtsurkunden der Gindorfer und Gustorfer geführt werden;
  • NS-Dokumentationsstelle der Stadt Köln und Mahn- und Gedenkstätte für die nationalsozialistischen Gewaltopfer in Düsseldorf, da viele der Gustorfer und Gindorfer aus diesen beiden Städten deportiert wurden;
  • Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, in dem sich Gestapo, Gerichts- und Wiedergutmachungsakten befinden;
  • Datenbank der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem, die weltweit die Holocaustopfer dokumentiert;
  • Online-Datenbanken der KZs und Vernichtungslager sowie der Deportationen aus Deutschland;
  • zahlreiche lokale Archive und private Organisationen wie Geschichtswerkstätten bzw. Einzelpersonen, die sich mit jüdischen Biographien beschäftigen.

Allen Beteiligten gilt ein ganz besonderer Dank für Ihr  - oftmals weit über das berufliche Engagement hinausgehende - Engagement!